- PCL84 -



no74

Verwendung:

Synchronisierstufe
Videoendstufe



Austauschtypen:

15DQ8
15TP7
15Ф4П


Vergleichstypen:

XCL84




DatenblattDatenblatt
Triode UA IA UA max Pmax Ik S
200
V
3
mA
250
V
1
W
12
mA
4
mA/V
Pentode Uh Ih UA IA UA max Pmax Ik S
15
Vind.
0,3
A
200
V
18
mA
250
V
4
W
40
mA
18
mA/V


Die PCL84 ist eine Verbundröhre mit einer eingebauten Triode und einer Pentode. Beide Systeme sind nebeneinander in der Röhre angeordnet und haben eine identische Aufbauhöhe. Die Achsen der beiden Systeme sind um 90° gedreht zueinander angeordnet und die Anoden zusätzlich durch ein Schirmblech getrennt. Die PCL84 wurde speziell für TV-Anwendungen entwickelt und verfügt über getrennt herausgeführte Katoden. Die Triode ist vorgesehen in Schaltungen für getastete Schwundregelung, zur Synchronisationsabtrennung, Synchronisationsverstärkung und als Störunterdrückung. Das Pentodenssystem ist als Video-Endröhre gedacht.

PCL84 mit unterschiedlichen Labeln habe ich sehr viele in meiner Sammlung. Sie unterscheiden sich im Aufbau, in der Art und Grösse der Öffnungen in den Anodenkästen, in der Art der Getterhalterungen etc. Insgesamt lassen sich meine PCL84 in 9 Gruppen aufteilen. Dabei kommt es durchaus vor, dass bestimmte Label in mehreren Gruppen vertreten sind. Nachfolgend zeige ich diese Röhren und nenne die signifikanten Unterschiede.




In der ersten Gruppe sind diese beiden PCL84 von Telefunken und Siemens. Sie sind absolut baugleich und haben, nur ganz schwach erkennbar, eine Raute im Boden eingestanzt.

PCL84


Der Anodenkasten der Pentode besitzt zwei Versteifungssicken, die seitlich nur teilweise ausgeprät sind. Frontal ist mittig eine runde, und an den Enden jeweils eine rechteckige grosse Kontrollöffnung vorhanden.

PCL84


Der Anodenkasten der Triode hat keine Versteifungssicken. Seitlich ist mittig eine kleine rechteckige Kontrollöffnung vorhanden. Das Anodenblech geht fast bis an die Glimmerscheiben.

PCL84


Zwischen den beiden Anoden sitzt ein Schirmblech. Es ist gleichzeitig mit der Katode und G3 der Pentode verbunden und ragt durch die obere Glimmerscheibe.

PCL84


Die Getterung ist als Ring ausgeführt, beide G2-Stäbe sind durch ein abgewinkeltes Kühlblech verbunden.

PCL84


Beide Heizfäden sind parallel geschaltet und durch Drähte untereinander, und zu den Sockelstiften, verbunden.

PCL84





Mit RFT und ITT Lorenz sind diese PCL84 der zwiten Gruppe gelabelt. Sie sind ebenfalls baugleich und unterscheiden sich nur geringfügig zu den zuvor gezeigten PCL84 der ersten Gruppe. Die ITT hat zusätzlich noch einen Philips-Code aufgestempelt.

PCL84


Die Getterung ist ebenfalls als Ring ausgeführt, aber mit einem grösseren Durchmesser. Die beiden G2-Stäbe sind auch hier durch ein abgewinkeltes Kühlblech verbunden. Das Blech ist aber anders geformt. Die Sicken am Anodenkasten der Pentode sind zudem an den Seiten weiter ausgeprägt.

PCL84


Die Heizfäden sind ebenfalls parallel geschaltet, aber nicht durch Drähte, sondern durch Blechstreifen verbunden.

PCL84





Sehr ähnlich ist die folgende PCL84 von EI.

PCL84


In der Ausführung entspricht sie den PCL84 der ersten Gruppe. Die Art und Form des Getters, der Heizung, der Öffnungen in den Anodenkästen, ja selbst die Stanzung der Glimmerplatten, es ist identisch. Die Sicken am Anodenkasten sind aber weiter ausgeprägt, so wie in der zweiten Gruppe. Ein wesentlicher Unterschied ist auch am G2-Kühlblech zu sehen. Das Blech ist nicht u-förmig abgewinkelt sondern nur ein glatter Streifen aus blankem, nicht geschwärztem, Material.

PCL84





Ebenfalls baugleich sind dies beiden PCL84 von Haltron und London.

PCL84


Die Getterung ist auch hier als Ring ausgeführt, beide G1-Stäbe haben ein eigenes Kühlblech.

PCL84


Der Anodenkasten der Pentode besitzt zwei Versteifungssicken. Frontal ist mittig eine runde, und an den Enden jeweils eine rechteckige kleinere Kontrollöffnung vorhanden.

PCL84


Der Anodenkasten der Triode hat im mittleren Bereich zwei Versteifungssicken und reicht fast bis zu den Glimmerscheiben. Seitlich ist mittig eine kleine rechteckige Kontrollöffnung vorhanden.

PCL84


Besonders markant ist das Schirmblech zwischen den beiden Anoden. Es ist aus blankem Material, sehr weit um die Anode der Pentode gezogen und ragt nicht aus der oberen Glimmerscheibe heraus. Beide Heizfäden sind auch hier parallel geschaltet und durch Drähte untereinander, und zu den Sockelstiften, verbunden.

PCL84





Von Henninger und Siemens stammen die nächsten PCL84 der Gruppe vier.

PCL84


Das Getter, ebenfalls als Ring, ist mit zwei Stäben am Schirmblech befestigt, Gitterkühlflügel gibt es dagegen keine. Zudem ragt das Schirmblech aus der oberen Glimmerplatte heraus.

PCL84


Der Anodenkasten der Pentode besitzt ebenfalls zwei Versteifungssicken. Noch etwas kleiner sind die Kontrollöffnungen ausgeführt. Frontal ist mittig eine runde, und an den Enden jeweils eine rechteckige Öffnung.

PCL84


Der Anodenkasten der Triode hat ebenfalls im mittleren Bereich zwei Versteifungssicken, die aber einen deutlich grösseren Abstand zueinander haben. Seitlich ist mittig ebenfalls eine kleine rechteckige Kontrollöffnung vorhanden.

PCL84


Über Drähte sind die beiden Heizfäden miteinander verbunden. Sie sind parallel geschaltet und die Anschweisspunkte sind mit einer weissen Paste versiegelt.

PCL84





In der Gruppe 5 sind zwei PCL84 von Philips und Valvo.

PCL84


Das Schirmblech ragt nicht aus der oberen Glimmerplatte heraus und es gibt keine Kühlflügel an den Gittern. Das Getter ist als Ring ausgeführt.

PCL84


Der Anodenkasten der Pentode besitzt ebenfalls zwei Versteifungssicken. Frontal ist mittig eine runde Kontrollöffnung, an den Enden jeweils eine rechteckige Öffnung, etwas größer wie in der vorherigen Gruppe. Auf der Valvo-Röhre ist noch ein Philips-Code erkennbar.

PCL84


Ohne Versteifungssicken ist der Anodenkasten der Triode. Seitlich ist mittig ebenfalls eine kleine rechteckige Kontrollöffnung vorhanden.

PCL84


Die Heizfäden sind parallel geschaltet und durch Blechstreifen miteinander verbunden.

PCL84






Die bislang gezeigten PCL84 hatten als gemeinsames Merkmal rechteckige Öffnungen an den Enden des Anodenkastens der Pentode. In meiner Sammlung befinden sich noch drei weitere PCL84, die ebenfalls dieses Merkmal besitzen, sich aber nicht zu einer der beschriebenen Gruppen zuordnen lassen. Zwei davon sind identisch und von Lorenz. Sie unterscheiden sich nur im Aufdruck. Die dritte Röhre ist anders aufgebaut und mit SEL Lorenz bestempelt.

PCL84


Das Getter des SEL ist ein Ringgetter und sitzt oben auf einem Gitterkühlflügel, der an den beiden G2-Stäben befestigt ist. Das Schirmblech ragt aus der oberen Glimmerplatte heraus. Bei den beiden Lorenz-Röhren ist das Getter über einen Draht am Schirmblech befestigt. An den G2-Stäben sind jeweils Kühlbleche montiert.

PCL84

PCL84


Die Anodenkästen der Pentode: Links die SEL, mit zwei Versteifungssicken und kleineren Kontrollöffnungen. Rechts die Lorenz, ohne Sicken und mit grösseren Öffnungen.

PCL84


Ohne Versteifungssicken sind die Anodenkästen der Triode. Links die SEL, rechts die Lorenz. Die Kontrollöffnungen sind unterschiedlich gross.

PCL84


Bei der SEL sind die Heizfäden durch Blechstreifen miteinander verbunden und parallel geschaltet. Bei den Lorenz sind sie in Reihe geschaltet.

PCL84





Aus DDR-Produktion stammen dies drei PCL84 der 7 Gruppe. Die ganz linke, mit WF gelabelte Röhre, stammt aus dem Oberspreewerk. Die beiden rechten Röhren aus dem Funkwerk Erfurt. Sie unterscheiden sich nur in der Bestempelung.

PCL84


Der Anodenkasten der Pentode ist glatt ausgeführt und besitzt keine Versteifungssicken. Die Öffnungen im Anodenkasten sind an den Enden jeweils Halbkreise, in der Mitte ist ein kompletter Kreis. Das Schirmblech ragt aus der oberen Glimmerplatte heraus.

PCL84


Die Öffnungen im Anodenkasten der Triode sind rechteckig und sitzen seitlich, jeweils an den Enden des Kastens, und in der Mitte.

PCL84


Das Getter ist als rundes Blech ausgeführt. An den G2-Stäben ist jeweils ein Kühlblech angebracht.

PCL84


Die beiden Heizfäden sind bei der WF über Blechstreifen verbunden und parallel geschaltet. Bei den Funkwerk Erfurt Röhren sind es dagegen Drähte.

PCL84





Zu der achten Gruppe sind die folgenden Röhren zusammengefasst:

PCL84


Die Öffnungen im Anodenkasten der Pentode sind an den Enden jeweils Halbkreise, etwas kleiner als in der Gruppe 7. In der Mitte ist ein kompletter Kreis. Das Schirmblech ragt aus der oberen Glimmerplatte heraus. Der Anodenkasten besitzt zudem zwei Versteifungssicken.

PCL84


Die Öffnungen im Anodenkasten der Triode sind rechteckig und sitzen seitlich in der Mitte. Das Anodenblech hat zudem einen sehr grossen Abstand zu den Glimmerscheiben, so dass man sehr gut auf Katode und das Gitter schauen kann.

PCL84


Das Getter ist als Ring ausgeführt. An den G2-Stäben ist jeweils ein Kühlblech angebracht.

PCL84


Durch schmale Blechstreifen sind die beiden Heizfäden verbunden und parallel geschaltet.

PCL84





In der 9 und letzten Gruppe sind PCL84 zusammengefasst, die sich nur gering von denen der Gruppe 8 unterscheiden.

PCL84


Die Unterschiede sind: die Sicken im Anodenkasten der Anode sind breiter ausgeführt und die Abstände der Anode der Triode zu den Glimmerscheiben ist geringer.

PCL84