- PCL82 -
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Die PCL82 ist die Nachfolgetype der PCL81. Sie wurde ebenfalls für TV-Anwendungen entwickelt, verfügt aber im Gegensatz zur PCL81 über getrennt herausgeführte Katoden. Die Triode ist als Sperrschwinger-Oszillator vorgesehen und kann Spitzenströme bis 100mA liefern. Das Pentodenssystem ist für die Vertikalablenkung gedacht. Auch als NF-Röhre wurde die PCL82 bis zur Einführung der PCL86 gerne genuzt. Zahlreiche kommerzielle Verstärker hatten Gegentakt-Endstufen mit der sonst baugleichen ECL82.
Mit ihrer eingebauten Triode und Pentode zählt sie zu den sogenannten Verbundröhren. Beide Systeme sind nebeneinander in der Röhre angeordnet und haben eine identische Aufbauhöhe. Die Achsen der beiden Systeme sind um 90° gedreht angeordnet und die Anoden zusätzlich durch ein Schirmblech getrennt. Genau genommen ist sie keine echte Pentode sondern eine Beam-Tetrode.
Die PCL82 als Vertikalendstufe eines Philips 21TD310A.
Als typische Fernsehröhre wurde die PCL82 in entsprechenden Stückzahlen gefertigt und von vielen Firmen vertrieben. In meiner Sammlung befinden sich daher etliche PCL82 unterschiedlichster Hersteller und Label. Sie unterscheiden sich geringfügig im Aufbau, in der Anzahl der Öffnungen in den Anodenkästen, ob seitlich oder frontal ausgeführt und in der Art der Getterung. Nachfolgend zeige ich diese Röhren und nenne die signifikanten Unterschiede.
Die folgenden PCL82 sind in ihrem Aufbau fast identisch. Die ITT Lorenz, Siemens, Philips, Valvo und Mullard haben zusätzlich noch einen Philips-Code aufgedruckt.
Der Anodenkasten der Pentode hat zwei Sicken und nur eine, breit und flach gehaltene, Kontrollöffnung auf der Vorderseite.
Der Anodenkasten der Triode ist unsymetrisch aufgebaut, er hat keine Sicken und nur eine flach gehaltene Kontrollöffnung an jeder Seite.
Die ITT Lorenz PCL82 hat als Einzigste aller hier gezeigten PCL82 kein Ringgetter sondern eine Getterplatte.
Fast identisch in ihrem Aufbau sind die nächsten vier PCL82, sie unterscheiden sich nur in Details. Ausser der ganz linken Röhre haben sie alle die Telefunken-Raute im Boden eingepresst und besitzen, bis auf die dritte Röhre, einen Kühlflügel am Gitter der Triode.
Im Anodenkasten der Pentode sind drei breite und hohe Kontrollöffnungen ausgestanzt. Die Vorderseite ist mit zwei Sicken versehen. Bei der ganz rechten PCL82 sind die Sicken noch halb in die Seiten des Anodenkastens gezogen.
Der Anodenkasten der Triode ist symetrisch aufgebaut und hat jeweils zwei kleine seitliche Kontrollöffnung auf verschiedenen Höhen. Sicken gibt es nicht.
Diese fünf PCL82 sind ebenfalls fast identisch. Die Anode der Pentode hat zwei Sicken und eine grosse Kontrollöffnung, Unterschiede gibt es nur bei den Trioden.
Der Anodenkasten der Pentode:
Mit drei seitlichen relativ hohen Kontrollöffnungen ist der unsymetrisch aufgebaute Anodenkasten der Triode ausgestattet.
Anders die Telam PCL82, ihre Kontrollöffnungen sind deutlich kleiner gehalten.
Eine weitere PCL82 von Ultron, sie hat zusätzlich die amerikanische Bezeichnung der PCL82, 16A8, aufgestempelt.
Im Unterschied zur zuvor gezeigten Ultron PCL82 ist die Öffnung im Anodenkasten der Pentode deutlich kleiner und flacher.
Die Anode der Triode hat zwei Sicken und nur eine seitliche Öffnung.
Von Tesla stammen die beiden folgenden PCL82. Sie unterscheiden sich nur in der Form des Kolbendomes.
Mit drei grossen frontalen Kontrollöffnungen ist die Anode der Pentode versehen. Sicken gibt es nicht.
Mit drei Sicken ist die symetrisch aufgebaute Anode des Triodenteils versehen, jeweils mit zwei kleinen seitlichen Kontrollöffnungen auf verschiedenen Höhen.
Die nächste PCL82 stammt von Tungsram.
Drei grosse rund ausgestanzte Kontrollöffnungen sind in der Anode der Pentode. Dazu ist sie mit zwei Sicken versehen.
Ohne Sicken ist der symetrisch aufgebaute Anodenteil der Triode. Es ist nur eine seitliche Öffnung vorhanden, mittig angeordnet.
Mit WF ist die folgende PCL82 bestempelt.
Die Anode der Pentode ist mit drei Öffnungen versehen. Sie besitzt keine Sicken, ist aber seitlich je zwei mal eingekerbt.
Der Anodenkasten der Triode ist symetrisch aufgebaut und hat jeweils zwei kleine seitliche Kontrollöffnung auf verschiedenen Höhen. Sicken gibt es nicht.
Die Heizer der beiden Röhrensysteme sind bei den meisten gezeigten Röhren parallel geschaltet. Ausnahmen sind die Telefunkenröhren, bzw. die mit "Siemens" gelabelte Telefunken und die Tungsram.