- PCL200 -



de5

Verwendung:

Triode-Pentode für Video-Endstufen
und getastete Regelung



Austauschtypen:






Vergleichstypen:

ECL200




DatenblattDatenblatt
Triode UA IA UA max Pmax Ik S
200
V
8,5
mA
250
V
1,7
W
15
mA
5,2
mA/V
Pentode Uh Ih UA IA UA max Pmax Ik S
15,5
Vind.
0,3
A
150
V
40
mA
250
V
6
W
85
mA
28
mA/V


Die PCL200 wurde für TV-Anwendungen entwickelt. Mit ihrer eingebauten Triode und Pentode zählt sie zu den sogenannten Verbundröhren. Beide Systeme sind nebeneinander in der Röhre angeordnet und haben eine unterschiedliche Aufbauhöhe. Die Achsen der beiden Systeme sind um 90° gedreht angeordnet. Die Katoden der beiden Systeme sind getrennt aus dem Sockel herausgeführt. Die Triode ist als Video-Vorstufe und in der getasteten Regelung vorgesehen, das Pentodenssystem als Vertikal-Endstufe. Schaut man sich die PCL200 genau an so stellt man fest: obwohl immer als Pentode bezeichnet ist sie keine richtige Pentode sondern stattdessen eine Beam-Tetrode! Der G2-Anschluß ist doppelt aus der Röhre herausgeführt, weshalb sie einen "Dekal"-Sockel mit 10 Stiften hat.

Als typische Fernsehröhre wurde die PCL200 in entsprechenden Stückzahlen gefertigt und von vielen Firmen vertrieben. In meiner Sammlung befinden sich daher etliche PCL200 unterschiedlichster Hersteller und Label. Sie unterscheiden sich geringfügig im Aufbau, in der Anzahl der Öffnungen in den Anodenkästen oder in der Art der Getterung. Insgesamt kann man sie in zwei Gruppen aufteilen. Nachfolgend zeige ich diese Röhren und nenne die signifikanten Unterschiede.

Die folgenden PCL200 von Valvo, RSD, SEL Lorenz, Telefunken, Siemens und ITT Lorenz sind in ihrem Aufbau völlig identisch. Sie haben allesamt eine Raute im Boden eingeprägt und stammen aus dem Telefunken Werk in Ulm.

PCL200_Gruppe1


Der Anodenkasten der Pentode ist seitlich angeschrängt, hat keinerlei Sicken und ist mit zwei runden Öffnungen versehen.

PCL200_Pentode


Der Anodenkasten der Triode ist unsymetrisch aufgebaut, er hat keine Sicken und drei rechteckige Kontrollöffnungen an jeder Stirnseite. Die G1-Stäbe sind oberhalb der Glimmerscheiben durch ein Kühlblech verbunden.

PCL200_Triode


Die Getterung ist als Ring mit einem kleinen Durchmesser ausgeführt. Die G2-Stäbe sind durch ein Kühlblech miteinander verbunden.

PCL200_Getter


Ein dünner Blechstreifen verbindet die Heizfäden der beiden Systeme miteinander zu einer Reihenschaltung. Durch einen dünnen Draht wird er von der untereren Glimmerscheibe gehalten.

PCL200_Heizung





Die folgenden fünf PCL200 von Europa, Telefunken, Tungsram, SB-Elektronik und Valvo sind ebenfalls identisch in ihrem Aufbau. Die Telefunken PCL200 hat keine Raute im Boden eingeprägt, stammt also nicht aus dem Röhrenwerk in Ulm.

PCL200_Gruppe2


Der Anodenkasten der Pentode ist ebenfalls seitlich angeschrängt, hat keinerlei Sicken und ist mit drei runden Kontrollöffnungen versehen.

PCL200_Pentode


Der Anodenkasten der Triode ist auch hier symetrisch aufgebaut, er hat Längssicken direkt an den Kanten und eine mittig angeordnete rechteckige Kontrollöffnungen an jeder Stirnseite. Auch bei diesen Röhren sind die G1-Stäbe oberhalb der Glimmerscheibe durch ein Kühlblech verbunden.

PCL200_Triode


Die G2-Stäbe sind durch ein Kühlblech miteinander verbunden. Das Getter ist auch hier als Ringgetter ausgeführt, allerdings mit einem größeren Durchmesser.

PCL200_Getter


Durch eine Blechstreifenkonstruktion sind die Heizfäden der beiden Systeme miteinander verbunden und in Reihe geschaltet.

PCL200_Heizung