- PCF82 -



no55

Verwendung:

Oszillator und Mischröhre




Austauschtypen:

9U8A




Vergleichstypen:

ECF82
XCF82
6BE8


DatenblattDatenblatt
Triode UA IA UA max Pmax Ik S
150
V
11
mA
300
V
1,5
W
20
mA
5,8
mA/V
Pentode Uh Ih UA IA UA max Pmax Ik S
9
Vind.
0,3
A
170
V
10
mA
300
V
2
W
20
mA
5,5
mA/V


Die PCF82 ist eine Triode-Pentode mit getrennten Katoden. Sie ist der PCF80 sehr ähnlich und auch Pin-kompatibel mit dieser. Die Triode hat eine etwas höhere Steilheit von 5,8 mA/V und eine etwa 35-fache Leerlaufverstärkung. Die Pentode ist für eine Schirmgitterspannung von 110V konzipiert. Sie erzielt eine Mischsteilheit von 1,95 - 1,9 mA/V. Wegen ihrer geringen internen Kapazitäten arbeitet sie bis in den UKW-Bereich. Typische Einsatzgebiete der PCF82 waren Mischstufe und Oszillator. Aus einem Saba-Schauinsland T44 Fernseher, die PCF82 im VHF-Tuner:

PCF82 im VHF-Tuner


Zum Basteln eignet sich die PCF82 ebenfalls vorzüglich, sie neigt aber gerne zum Schwingen. Denkbare Anwendungen sind z.B: stabilisiertes Mininetzteil kleiner Leistung zur Versorgung von Vorstufen, als Vorverstärker und Phasenumkehr in NF-Verstärkern oder HF-Anwendungen wie Audion oder Zweikreiser.


PCF82 mit unterschiedlichen Labeln sind sehr viele in meiner Sammlung. Sie unterscheiden sich im Aufbau, in der Art und Grösse der Öffnungen in den Anodenkästen, in der Art der Getterhalterungen etc. Sie lassen sich in mehrere Gruppen einteilen, die nachfolgend gezeigt werden.

Auch wenn sie sich in den Abmessungen, Durchmessern und der Form des Kolbendomes leicht unterscheiden sind die Systeme der folgenden fünf PCF82 baugleich.


PCF82


Der Anodenkasten der Triode ist symetrisch aufgebaut. Er besteht aus einem Blechstück, das quasi mittig umgeklappt und zu einem Kasten geformt wurde. Daher ist auch nur an der linken Seite die Verbindungstelle der beiden Blechenden zu sehen. Der rechte Teil des Anodenkasten wird durch zwei Laschen im System fixiert, die jeweils oben und unten durch die Glimmerplatten ragen. Zwei zusätzliche waagerecht verlaufende Sicken versteifen die Anode. Eine grosse runde Öffnung ist jeweils in den Stirnseiten des Anodenkastens zu sehen. Die Katode und die beiden G1-Stäbe ragen aus dem System über die Glimmerscheiben hinaus. Direkt hinter dem Triodenteil ist ein Schirmblech aus blankem Material montiert. Es ist gleichzeitig G3 der Pentode und mit der Kathode der Pentode verbunden. Der Pentodenteil ist also keine echte Pentode sondern eine Beam-Tetrode.

PCF82


Das System der Pentode hat eine grosse rechteckige Öffnung im Anodenblech. An dieser Stelle (links im Bild) sind die Glaskolben von innen meist verspiegelt und die Öffnung ist daher auf diesem Foto nicht zu sehen. Die Anode wird durch zwei waagerecht verlaufende Sicken versteift. Fast an den Enden der Sicken sind sie durch eine weitere senkrechte Sicke verbunden.

PCF82


Im Bereich des Pentodensystems liegt ein Schirmblech auf der oberen Glimmerscheibe. Über zwei Stege ist ein Ringgetter im Kolbendom daran befestigt.

PCF82


Zwei kleine Bleche ragen zur Abschirmung in den Sockelbereich. Die beiden Heizer sind durch Drähte miteinander verbunden und parallel geschaltet.

PCF82





Ebenfalls baugleich sind diese beiden PCF82 von Tungsram und Hoges.

PCF82


Statt nur einer Öffnung in den Stirnseiten des Anodenkastens der Triode sind hier zwei runde Öffnungen vorhanden. Dafür gibt es aber nur eine mittig waagerecht verlaufende Sicke.

PCF82


Das System der Pentode ist wie zuvor. Im Kolbendom ist am Abschirmblech noch ein kleines Schild mit einer Nummer angebracht.

PCF82


Bei diesen Röhren ist der Kolben von innen nicht verspiegelt und die grosse Öffnung im Anodenblech der Pentode zu sehen. Man erkennt ein zusätzliches kastenförmiges Blech mit einer rechteckigen Öffnung, es ist ebenfalls Gitter 3. Hinter dieser Öffnung ist Gitter 2 zu erkennen.

PCF82


Ein Ringgetter ist auch bei diesen Röhren verbaut. Es wird aber nur durch einen Steg gehalten.

PCF82


Durch Stege sind die beiden Heizer parallel geschaltet.

PCF82





Von Tesla stammt diese PCF82.

PCF82


Der Anodenkasten der Triode: Zwei Falze und eine grosse runde Öffnung jeweils an den Stirnseiten. Dazu noch eckige Öffnungen an den Glimmerscheiben. Die beiden Heizer sind bei dieser Röhre in Reihe geschaltet.

PCF82


Das System der Pentode ist mechanisch wie zuvor aufgebaut. Das Gitter 3 ist bei dieser Röhre allerdings aus gegrautem Blech.

PCF82


Das Schirmblech über dem Pentodensystem.

PCF82


Zwei Stege halten ein Ringgetter im Kolbendom.

PCF82





Aus dem VEB Werk für Fernsehelektronik Berlin-Oberschöneweide stammt die folgende PCF82.

PCF82


Der Anodenkasten der Triode hat auch bei dieser PCF82 zwei Falze. An den Stirnseiten sind jeweils zwei grosse runde Öffnung, zusätzlich noch eckige Öffnungen an den Glimmerscheiben. Über einen Haltesteg ist eine Getterplatte im Kolbendom befestigt. Direkt darunter ist das Gitter 1-Kühlblech der Pentode zu sehen.

PCF82


Das Gitter 3 der Pentode ist hier wieder aus blankem Material gefertigt. Das Fenster im Blech ist zudem viel größer ausgeführt. Die beiden Heizer sind bei dieser Röhre parallel geschaltet. An der "2" im weißen Dreieck zu erkennen, diese Röhre ist als 2-te Wahl gekennzeichnet.

PCF82





Mit BRT ist diese PCF82 bestempelt.

PCF82


Das System der Triode hat grosse Ähnlichkeit mit dem Triodensystem der Tesla PCF82.

PCF82


Das Pentodensystem ist ebenfalls sehr ähnlich aufgebaut. Das Schirmblech oberhalb der Pentode ist aber anders konstruiert.

PCF82


Eine Getterplatte ist durch zwei Haltesteg im Kolbendom fixiert. Auch bei dieser PCF82 sind die beiden Heizer parallel geschaltet.

PCF82





Aus dem Telefunkenwerk in Ulm stammt diese PCF82.

PCF82


Die Anode der Triode ist ähnlich der PCF82 von BRT aufgebaut. Allerdings ist das Blech nicht so rundlich, sondern viel kantiger umgebogen. Ausserdem ist die seitliche Öffnung quadratisch und nicht rund ausgeführt.

PCF82

PCF82

Im Bereich der Pentode ist die Röhre komplett verspiegelt und Fotos daher nicht möglich. Nur das Schirmblech auf dem Pentodensystem ist zu erkennen.

PCF82


Im Kolbendom ist ein Ringgetter an einem Haltesteg montiert.

PCF82


Ein Blick in den Sockelbereich. Beide Heizer sind parallel geschaltet.

PCF82





Mit Lorenz ist diese PCF82 gestempelt. Sie hat keinen philips-code und stammt daher aus keinem Werk dieses Verbundes.

PCF82


Die Triode hat keinerlei Öffnungen in den Stirnseiten des Anodenkastens und nur eine einzige mittig angeordnete Sicke.

PCF82


An der Pentode ist nichts auffälliges zu entdecken. Im Kolbendom ist noch ein Ringgetter montiert.

PCF82


Im Sockelbereich sind zwei großformatige Schirmbleche montiert. Die beiden Heizer sind parallel geschaltet und die freien Anschlußenden mit einer weissen Paste bestrichen.

PCF82





Von Henninger Service stammt diese Röhre. Die Art der Beschriftung "PCF82" sieht sehr US-typisch aus.

PCF82


Der Anodenkasten der Triode ist bei dieser Röhre völlig anders konstruiert. Er ist symetrisch aufgebaut und klassisch, aus zwei miteinander verbunden Blechen, gefertigt. Zwei Sicken versteifen die Anode. Auf jeder Stirnseite sind vier quadratische Öffnungen vorhanden.

PCF82

PCF82


An der Pentode ist ebenfalls nichts besonderes zu erkennen. Im Kolbendom ist noch ein Ringgetter montiert.

PCF82


Auch bei dieser Röhre sind die beiden Heizer parallel geschaltet und die freien Anschlußenden sind mit einer weissen Paste bestrichen.

PCF82