- PCC88 -
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Eine Weiterentwicklung der PCC84 stellt die PCC88 dar, eine Doppeltriode, die ab 1957 auf den Markt kam. Sie wurde speziell konstruiert zum Einsatz in Kaskodeschaltung für die Eingangsstufen von Fernsehempfängern. Mit ihrer hohen Steilheit und den sehr guten Rauscheigenschaften ist sie dafür ideal. Um dies zu erreichen wurde sie als Spanngitterröhre konstruiert, was zudem die Mikrofonieeigenschaften nochmals verbesserte. Es gab sie ebenfalls in einer Version mit 6,3V-Heizer als ECC88.
Die PCC88 im Querschnitt:
In meiner Sammlung befinden sich etliche PCC88, die sich in ihrem Aufbau unterscheiden. Neben groben Unterschieden im Systemaufbau gibt es auch noch etliche Unterschiede in einzelnen Details.
Identisch in ihrem Systemaufbau sind diese, mit Siemens und Telefunken gelabelten, PCC88. Sie stammen aus dem Siemens und Halske Werk in München.
Die Anodenkästen der Trioden sind senkrecht im System, parallel zu einander, eingebaut. Zwischen ihnen ist ein Schirmblech montiert, das an Stift 9 aus dem Sockel separat herausgeführt ist. Öffnungen in den Anodenkästen gibt es nicht.
Das Triodensystem seitlich gesehen. Im Bereich der Katode ist die Anode eingeschnürt.
Ein Schirmblech aus blankem Material ragt ober- und unterhalb über das Systems heraus. Ein daran befestigter Draht führt nach oben in den Kolbendom und hält das Getter.
Von oben in die Röhre gesehen ist das Schirmblech s-förmig gekantet. Bei diesen beiden Röhren sind an der Kantung je zwei Einkerbungen vorhanden.
Im Kolbendom sitzt ein einfaches Ringgetter.
Die nächste PCC88 stammt aus dem Funkwerk Erfurt.
Der Aufbau der Anoden ist ähnlich, die Einschnürung im Bereich der Katode aber rundlicher gehalten. Das Schirmblech zwischen den beiden Systemen ist aus gegrautem Blech und hat keine Einkerbungen an der Kantung.
Ein u-förmig gebogener und mit Sicken versteifter Blechstreifen aus blankem Material hält eine Glimmerscheibe im Kolbendom.
Darauf befestigt, auf den Bildern aber nicht erkennbar, sitzt eine Gettertasche.
Die nun folgenden PCC88 haben oberhalb des Systemaufbaues ein zusätzliches Schirmblech. Es ist, bis auf eine Ausnahme, aus blankem Material hergestellt. Diese Röhren stammen aus der Gruppe "Philips, Siemens und Valvo". Sie sind allesamt sehr ähnlich und unterscheiden sich in Ausführungsdetails, wie Einkerbungen an der Kantung, Material des Schirmblechs etc. Zunächst PCC88, ebenfalls gefertigt von Siemens und Halske in München.
Das zusätzliche Schirmblech oberhalb des Systems aus blankem Material. Das Schirmblech zwischen den Systemen ist aus gegrautem Blech.
Eine Lasche zur Befestigung des Getters ragt in den Kolbendom. Nur bei diesen drei Röhren hat die Lasche eine zusätzliche Versteifungssicke.
Die linke Siemens PCC88 hat eine Getterplatte.
Die beiden anderen PCC88 haben ein kleines Ringgetter.
Interessant ist diese neue, originalverpackte und mit ATES gelabelte, PCC88. Die Typenbeschriftung ist mit einem Streifen Tesafilm überklebt und unterhalb des ATES Schriftzuges ist "RCA Licence" aufgestempelt worden.
In einer weiteren mit Siemens gelabelten PCC88 ist ein Steigbügelgetter verbaut. Diese Röhre wurde im Valvo-Werk Hamburg hergestellt.
Von Philips in Heerlen stammt diese Valvo PCC88. Sie hat ein Ringgetter mit großem Durchmesser.
Die Anode besteht aus zwei Blechstücken, die üblicherweise oberhalb des Systems durch einen Blechstreifen elektrisch miteinander verbunden sind.
Es gibt aber auch eine andere Konstruktion. Die Anodenbleche sind direkt miteinander verbunden, der Verbindungsstreifen oberhalb des Systems fehlt. Diese Röhre stammt ebenfalls von Philips in Heerlen.
Sehr ähnlich wie die Philips-Valvo-Siemens-Typen sind auch diese beiden PCC88 von RSD und EGRO.
Das System.
Ein grosses Ringgetter im Kolbendom.
Am Schirmblech ist ein zusätzliches kleines Blechschild mit eingeprägter Nummer.
Eine deutlich rundere Kolbenform haben diese drei baugleichen PCC88 von Tesla, EGRO und SEL Lorenz.
Besonders auffällig bei diesen Röhren: Der Verbindungsstreifen der beiden Anodenbleche ist hier auf der linken Seite.
Diese Röhren haben ebenfalls ein Ringgetter.
Aus dem Werk in Ulm stammen diese beiden PCC88 von Telefunken.
Einziger Unterschied: Bei der linken Röhre ist die Schirmblech- und Getterbefestigung gefalzt, bei der rechten Röhre nicht.
Der Aufbau mit dem Abschirmblech oberhalb des Systems. Es ist ein Ringgetter mit kleinem Duchmesser verbaut.
Mit Lorenz ist diese PCC88 bestempelt. Leider ist nicht erkennbar wo sie hergestellt wurde.
Das Schirmblech oberhalb des Systems ist bei dieser Röhre aus gegrautem Blech hergestellt. Der Verbindungsstreifen der beiden Anodenbleche ist hier ebenfalls auf der linken Seite.
Ein Ringgetter im Kolbendom.
Nochmals anders aufgebaut ist diese PCC88 aus dem Valvo Werk in Hamburg.
Zwei breite Blechstreifen sind an der oberen Glimmerscheibe befestigt und ragen in den Kolbendom. Das Schirmblech zwischen den Systemen ist aus gegrautem Blech und an der Kantung eingekerbt. Verbunden sind die beiden Anodenbleche oberhalb des System auf der rechten Seite.
Das sonst vorhandene obere Schirmblech fehlt, stattdessen eine Blechscheibe mit einem Getterring.
Ähnlich ist diese PCC88, gefertigt von Philips in Heerlen.
Das Schirmblech zwischen den Systemen ist hier aus blankem Blech und hat keine Einkerbungen an der Kantung. Die Verbindung der beiden Anodenbleche erfolgt durch einen Blechstreifen direkt an den Anoden, knapp oberhalb der unteren Glimmerscheibe.
Die Getterung im Kolbendom ist hier nochmals anders ausgeführt.
Bei allen hier gezeigten PCC88 sind die beiden Heizer in Reihe geschaltet. Die Konstruktion ist dabei immer sehr ähnlich, ganz egal von welchem Hersteller die Röhre stammt. An der unterern Glimmerscheibe hängt ein waagerecht verlaufender Blechsteg und verbindet die beiden Heizer.