- PC92 -
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Die PC92 ist eine 2,5W-UKW-Triode mittlerer Steilheit und kleinem Durchgriff und speziell für Gitterbasis-Schaltungen. Typische Anwendungen waren in der UHF-Vorstufe, als Mischstufe und Überlagerungsoszillator in UKW- und Fernsehempfängern. Das Triodensystem der PC92 entspricht dabei einem System der ECC81. Durch die geringe Heispannung von nur 3,1V ist die PC92 auch als Ersatzröhre für alte R-Röhren verwendbar. Zusätzlich gab es auch eine Version mit 6,3V-Heizer als EC92 bzw mit 9,5V als UC92.
Das folgende Bild zeigt die EC92 als UHF-Vorstufe in GB-Schaltung und als selbsterregte, additive Mischstufe mit Katodenrückkopplung
(Quelle: Ludwig Ratheiser Röhrenhandbuch).
PC92 mit unterschiedlichsten Labeln befinden sich in meiner Sammlung. Sie unterscheiden sich in ihrem Aufbau und werden nachfolgend ausführlicher vorgestellt.
Baugleich sind diese vier PC92 von Philips, Valvo, Tungsram und Siemens. Sie stammen aus dm Siemens und Halske Werk in München.
Zwischen zwei Glimmerscheiben ist das Triodensystem stehend eingebaut. Die Anode ist aus einem Blechsteifen gefertigt, kastenförmig gekantet und die beiden Enden zu einer Lasche überlappend zusammengefügt. Sie ist mit zwei Versteifungssicken und jeweils einer Kontrollöffnung an den Stirnseiten versehen.
Ein streifenförmiges Trägerblech stütz einseitig die Konstruktion und dient gleichzeitig als Halter für das ringförmige Getter.
Diese beiden PC92 von Valvo und Telefunken haben eine eingeprägte Raute im Kolbenboden, sie stammen also aus dem Telefunkenwerk in Ulm.
Die Konstruktion der Anode ist hier ähnlich. Ebenfalls zwei Versteifungssicken, allerdings schwächer ausgeprägt, und eine Kontrollöffnung in der Stirnseite, diesmal rechteckig.
Zusätzlich gibt es ein weiteres, wannenförmig gekantetes, Trägerblech. Es läßt sich nur bei diesen beiden Röhren finden.
Anders aufgebaut ist diese PC92, ebenfalls aus dem Telefunkenwerk in Ulm.
Die Anode hat nur eine Versteifungssicke und Kontrollöffnungen aussen am Rand zu den Glimmerscheiben.
Anstelle des streifenförmigen Trägerbleches ist bei den folgenden PC92 ein stabiler Runddraht verwendet worden. Die Konstruktion ist ansonsten ähnlich. Die Valvo PC92 stammt aus dem Valvo Werk Hamburg, sie hat keine Kontrollöffnung. Die Siemens und die PC92 ohne Label stammen beide aus dem Siemens und Halske Werk in München und haben dagegen eine Kontrollöffnung.
Ein stabiler Runddraht anstelle des Trägerbleches.
Aus dem Valvo Werk Hamburg stammen diese beiden EC92.
Die Kantung der Anodenkästen ist hier wesentlich rundlicher ausgeführt und es gibt keine Kontrollöffnungen. Die linke Röhre hat nur eine Versteifungssicke, die rechte Röhre hat dagegen zwei Sicken.
Die Getterung ist ebenfalls anders ausgeführt, als Steigbügel.
Wiederum anders konstruiert sind diese absolut baugleichen PC92 der unterschiedlichster Label.
Ein schmales Trägerblech wird bei diesen Röhren verwendet. Daran befestigt ist ein ringförmiges Getter.
Auch die Konstruktion der Anode ist bei diesen Röhren anders. Sie besteht aus zwei Blechteilen, die an den Stirnseiten miteinander verbunden sind.
Auf jeder Stirnseite sind drei Kontrollöffnungen.
Nochmals anders sind diese PC92. Sie stammen aus dem Siemens und Halske Werk in München.
Anstelle eines Trägerbleches wurde hier ein kompletter Aufbauträger verwendet. Es ist ein abgewinkelter Blechstreifen mit ausgestanzten Fensteröffnungen.
Der Aufbau der Anode entspricht dabei den zu Anfang gezeigten PC92.
Diese PC92 von Tungsram fällt direkt auf.
Die Kolbengröße ist ähnlich einer EAA91 oder PC900. Hier der direkte Größenvergleich zu einer konventionellen PC92.
Das System ist völlig anders aufgebaut.
Mitunter tauchen erstaunliche Dinge auf. So staunte ich nicht schlecht, als ich bei der Durchsicht meines Bestandes an PC92 in einer Röhrenschachtel eine Quittung fand. Es war der Kaufbeleg aus den 60er Jahren zu der darin befindlichen Röhre. Gekauft bei Werner Conrad in Hirschau, der heutigen Firma Conrad Electronic.