- PC86 -
|
Die PC86 wurde speziell für Fernsehgeräte entwickelt. Mit der Einbeziehung des Bereiches IV in den Fernsehempfang wurde eine Eingangsröhre mit besonders kleiner Eigenfrequenz benötigt. Durch eine radikale Verkürzung der Zuleitungen innerhalb der Röhre, in Kombination mit der Mehrfachherausführung von Anschlüssen und einem Aufbau in Spanngittertechnik wurde dieses Ziel dann erreicht. Der Aufbau der PC86 (Aufsicht). Die Anode ist kein geschlossener Kasten, sie besteht aus zwei einzelnen Blechen.
Betrieben wurde die PC86 dabei in Gitterbasis-Schaltung, wie im folgenden Prinzipbild gezeigt.
Die PC86 wird aber auch gerne von den Verstärkerbastlern als Eingangsröhre verwendet. Sie ist aber, wie eigentlich alle UHF-Trioden, sehr schwingfreudig. Durch die geringe Heispannung von nur 3,8V ist sie auch als Ersatzröhre für alte R-Röhren verwendbar. In Jogis-Röhrenbude gibt es dazu Vorschläge, wie die PC86 als REN904 und sogar als RES164 verwendet werden kann. Die PC86 wurde 1958 eingeführt, aber bereits 1961 durch die nochmals verbesserte PC88 ersetzt. Zusätzlich gab es auch eine Version mit 6,3V-Heizer als EC86.
In meiner Sammlung befinden sich etliche PC86 mit unterschiedlichen Labeln. Sie unterscheiden sich im Aufbau, in der Art und Grösse der Anodenkästen, der Kontrollöffnungen, der Getterhalterungen etc. Es gibt unzählige Kombinationen dieser Merkmale. All diese Röhren einzeln detailiert darzustellen würde diese Seite absolut sprengen. Daher werden hier nur die wesentlichen Dinge, bzw. Besonderheiten gezeigt.
Absolut baugleich sind diese fünf PC86 von Telefunken, RSD, ITT, Tungsram und Siemens. Der Kolbendurchmesser dieser Röhren ist zudem größer und entspricht dem Durchmesser wie sie von den östlichen Hersteller wie WF, Funkwerk Erfurt etc. hergestellt wurden.
Im unteren Teil des Kolbens befindet sich das System mit einer Anode aus gegrautem Blech. Oberhalb des Systems halten zwei u-förmig gekantete Bleche eine weitere Glimmerscheibe. Eine punktförmige Einprägung ist jeweils auf einer Seite der Bleche vorhanden. Verlängerungsstreifen an beiden Blechen halten das Getter.
Die zusätzliche Glimmerscheibe stützt sich nicht an der Kolbeninnenwand ab.
Das Ringgetter im Kolbendom hat einen geringen Durchmesser.
Sehr ähnlich aufgebaut sind diese PC86 von Tungsram, Philips und SEL-Lorenz.
Markanter Unterschied: Es fehlt die eingprägte Stelle in den u-förmigen Blechen.
Die Tungsram PC86 hat zudem ein Getter mit deutlich größerem Durchmesser.
Der Philips-code verrät es. Diese drei Röhren stammen von Valvo, Werk Hamburg.
Die Glimmerscheibe liegt an der Kolbeninnenwand an.
Die beiden nächsten PC86 stammen aus dem Telefunkenwerk Ulm und sind ähnlich aufgebaut.
Eine runde Glimmerscheibe, die sich nicht an der Kolbeninnenwand abstützt. Das Getter ist auch hier ein Ringgetter mit kleinem Durchmesser. Es ist aber nur an einem der beiden Haltebleche befestigt.
Eine nochmals völlig andere Glimmerscheibenkonstruktion bei dieser PC86. Auch bei dieser Röhre ist das Getter nur einseitig befestigt.
Ebenfalls mit u-förmigen Halteblechen aufgebaut, allerdings völlig anders, ist diese PC86 von Siemens. Sie stammt aus dem Siemens und Halske-Werk in München.
Die u-förmigen Halter sind nach innen gekantet.
Anstelle der Glimmerscheibe ist hier ein Deckblech verbaut. Das Deckblech, die seitlichen Halter und die Getterfahne sind aus einem Stück Blech gefertigt. Der Getterring ist einseitig daran befestigt.
Aus dem Valvo Werk in Hamburg stammen diese PC86.
Auch hier werden zwei seitliche Haltebleche benuzt. Diese sind aber nicht u-förmig gekantet und tragen statt einer Glimmerscheibe ein rundes Getterblech. Bei den drei linken Röhren sieht das dann so aus:
Bei den beiden rechten Röhren ist ein Getterblech anderen Typs verbaut. Die Befestigungskonstruktion ist daher etwas anders ausgeführt.
Ebenfalls baugleich sind diese vier PC86 von Henninger, Hoges, Telefunken und SEL. Die Telefunken hat keine Raute im Boden ingepresst, die Röhren stammen also nicht aus dem Werk Ulm.
Zwei T-förmig abgewinkelte Blechstücke tragen ein Deckblech.
An einer kurzen Haltelasche ist ein Ringgetter befestigt.
Zum Abschluss noch diese beiden PC86 von Tungsram und Siemens. Der Philips-code verrät: Sie stammen ebenfalls aus dem Siemens und Halske Werk in München. Ihr Aufbau ist aber völlig anders.
Es gibt keinerlei zusätzliche Glimmerscheiben oder Deckbleche.
Ein u-förmig gekantetes Blech trägt das Getter.