- PABC80 -
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Die PABC80 ist eine Novalröhre, die drei Diodensysteme und ein Triodensystem enthält. Eine Diode mit hohem Innenwiderstand zur Verwendung als AM-Gleichrichter und zwei weitere Dioden mit geringem Innenwiderstand. Bei einer dieser Dioden ist die Katode getrennt herausgeführt, so dass sich damit ein Ratio-Detektor aufbauen läßt. Das Triodensystem dient dann zur NF-Verstärkung in RC-Kopplung. Die einzelnen Funktionen sind dabei auf drei nebeneinander stehende Systemaufbauten verteilt. Mit Stift 1 und 9 nach vorn zum Betrachter aufgestellt beherbergt das linke System den Triodenteil. Das rechte System enthält die Diode für den Ratiodetektor und in der Mitte sind die beiden verbleibenden Dioden untergebracht.
Es gab die PABC80 auch mit anderen Heizspannungen oder Heizströmen als EABC80, HABC80 und UABC80 bzw. als 6T8 oder 19T8 zur Verwendung in Rundfunkempfängern. Mit 9AK8 wird die vergleichbare US-Type der PABC80 bezeichnet. In vielen Fernsehempfängern war die PABC80 im Tonkanal zu finden, wie z.B. im Schaltplanauszug dieses Philips TD1720 zu sehen ist:
In meiner Sammlung befinden sich etliche PABC80 mit unterschiedlichen Labeln. Sie unterscheiden sich im Aufbau, in der Art und Grösse der Anodenkästen, der Kontrollöffnungen, der Getterhalterungen etc. Es gibt unzählige Kombinationen dieser Merkmale. All diese Röhren einzeln detailiert darzustellen würde diese Seite absolut sprengen. Daher werden hier nur die wesentlichen Dinge, bzw. Besonderheiten gezeigt.
Die Anodenkästen der Systeme sind aus blankem oder gegrautem Blech hergestellt. Sehr häufig ist eine Mischform anzutreffen, wobei dann das Triodensystem ein gegrautes Blech hat. Das nachfolgende Bild zeigt diese unterschiedlichen Varianten. Desweiteren gibt es Systeme mit eckigen oder mit runden Öffnungen in den Anodenkästen. Auch die Anzahl der Öffnungen ist unterschiedlich und kann auf Vorder- und Rückseite auch verschieden sein. Die Valvo-Röhre ganz links und die WF haben z.B gar keine Öffnung. Die Lorenz-Röhre, die 4-te von links, hat z.B. nur eine kleine runde Öffnung im mittleren System.
Auch ist die Höhe der Systeme unterschiedlich. Im Vergleich zu östlichen Labeln wie RWN Neuhaus, WF, Tesla, RSD etc. haben die westlichen Typen von TFK, Valvo, Siemens, Lorenz etc. etwa 2mm längere Anodenkästen. Von Tungsram sind dagegen zwei Röhren in meiner Sammlung die es in beiden Ausführungen gibt. Das folgende Bild zeigt den Grössenunterschied.
Die Heizer der drei Systemaufbauten sind üblicherweise in Reihe geschaltet. Die Anschlüsse der Heizfäden sind oberhalb des Systems, meist durch T-förmige Bleche, miteinander verbunden. Der Verdrahtung an die Sockelstifte ist dabei unterschiedlich gestaltet. Zwei PABC80 von Telefunken, die rechte davon ist allerdings mit Siemens gelabelt. Sie haben jeweils einen Draht als Zuleitung auf der Vorder- und der Rückseite (zwischen dem linken und mittleren System erkennbar).
Zwei stabile Drähte dienen als Zuleitung an die Heizungen für diese alte Valvo-Ausführung mit Pressglasboden und bei einer Tungsram PABC80, die zudem einen doppelten Typenaufdruck hat.
Bei dieser PABC80 von Luxor sind Stege anstelle der Drähte verwendet worden. Der rechte Steg dient gleichzeitig als Halter für das Getter. Diese Ausführung der Heizungszuleitung ist bei den allermeisten PABC80 unterschiedlichster Hersteller vorzufinden, auch bei vielen Labeln des ehemaligen Ostblocks.
Aber nicht immer sind die Heizer in Reihe geschaltet, es gibt auch Ausnahmen. Bei diesen PABC80 von Ultron und WF sind die Heizer parallel geschaltet.
Durch Stege sind die drei Heizer miteinander verbunden und parallel geschaltet.
Nicht in das zuvor beschriebenen Schema passen die PABC80 von Tesla und Lorenz, die daher ausführlicher gezeigt werden.
Zunächst die PABC80 von Tesla.
Besonders auffällig ist der stark abgerundete Kolbendom.
Die Heizer der drei System sind durch kleine Winkelbleche in Reihe geschaltet.
Das Getter ist ein Ringgetter.
Die PABC80 von Lorenz. Es gibt nur eine kleine Öffnung im mittleren Anodenkasten.
Die Anschlüsse der Heizer und die Getterung als Steigbügel.