- Radionette: Menuett -
Im bekannten Auktionshaus fand ich dieses Radio der norwegischen Firma "Radionett", mit Firmensitz in Oslo. Mit der großen Skala und der aufgebrachten Weltkugel gefiel es mir sofort. Zudem machte der optische Zustand des Gehäuses und des Lackes noch einen recht guten Eindruck und preislich passte es auch noch ins Budget.
Bestückt ist das Gerät mit einer ECH81, EBF89, ECL82 und einer EM34. Es ist ein Superhet mit Langwelle, Mittelwelle und zwei Kurzwellenbereichen, und so sieht es aus:
Die Skala mit der Weltkugel und dem langen Skalenzeiger.
Doch leider kam das Radio, obwohl sehr gut verpackt, nicht ganz heile bei mir an. Die Skala war nach innen gedrückt, der Skalenzeiger hat dabei das Bild der Weltkugel etwas beschädigt und auf der rechten Gehäseseite gab es einige Furnierschäden. Ein Teil der Verleimung des inneren Holzrahmens hatte sich gelöst, ebenso Teile des Furniers vom inneren Holz.
Als erstes habe ich mal das Chassis ausgebaut. Wie man auf den folgenden Bildern sehen kann geht es unter dort recht eng zu.
Anschließend wurde der Lautsprecher und alle Holzteile abgebaut. Netterweise sind diese Teile nicht geleimt, sondern allesamt geschraubt.
Sämtliche Teile wurden gereinigt und das Gehäuse stellenweise nachgeleimt. Insgesamt war das Gehäuse, trotz des Schadens und einiger Macken und Schrammen, für eine Neulackierung in einem viel zu guten Zustand. Eine ordentliche Polieraktion hat dem Gehäuse dann auch zu weiterem Glanz verholfen. Den seitlichen Transportschaden konnte ich zwar nicht beheben, aber etwas nachbessern. Er fällt nun kaum noch auf.
Die Arbeiten am Chassis waren nicht sehr umfangreich. Insgesamt mußten diese Kondensatoren getauscht werden, allesamt von "Hunts" aus England.
Die Röhren sind mit einer Banderole mit Aufdruck "Radionette" und einer Kontrollnummer versehen. Sie stammen von Philips und dürften die Originalbestückung sein. Die ECL82 stammt dagegen von Mullard und trägt keine Banderole, vermutlich wurde diese Röhre bereits ausgetauscht. Auf dem Prüfgerät waren die Röhren allesamt in Ordnung, die EM34 aber total dunkel.
Die EM34 von Philips:
Da ich die orignale EM34 im Gerät behalten wollte, baute ich kurzerhand eine Kaskade zur Erhöhung der Leuchtschirmspannung ein. Diese Änderung ist jederzeit wieder rückgängig zu machen. Die beiden folgenden Bilder zeigen den Unterschied, vorher ohne Kaskade, nachher mit Kaskade:
Unterhalb des Chassis ist genügend Platz um die Kaskade zu verstecken:
Zusätzlich zur eingebauten Ferritantenne gibt es noch eine weitere Antenne im Gehäuse. Für das folgende Foto habe ich die EBF89 gezogen, die sonst die Sicht auf die Anschlüsse verdecken würde.
Mit anmontierter Rückwand sieht das Gerät dann so aus.
Das Typenschild des Gerätes:
Aufkleber auf der Rückwand.
Das fertig restaurierte Radio: