- Funkeninduktor -
Einen Funkeninduktor aus DDR-Produktion, wie er bei Versuchen in Schulen benutzt wird, hatte ich bekommen können. Diese Induktoren arbeiten mit einer Spannung von 12V bei 4A und erzeugen dabei eine Schlagweite von max. 120mm.
Der Induktor war in einem recht üblen Zustand, offensichtlich mal hingefallen, das Gehäuse durchgebrochen und ein Stück fehlte. Dazu mit einer absolut häßlichen und kaputten Folie eingewickelt. Da er funktionierte und nicht so teuer war habe ich ihn dann gekauft. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Induktor, so wie ich ihn bekommen habe.
Der Induktor mußte auf jeden Fall ein neues Gehäuse bekommen. Es sollte ein klassisches Design werden, zumal ich noch Holzreste eines alten Servierwagens (Teewagen) für den Gehäusebau hatte. Für die weiteren Arbeiten wurde der Induktor daher zerlegt. Nach Abwickeln der Folie zeigte sich eine unangenehme überraschung, die oberste Wachsschicht hatte Risse! An diesen Stellen wurden dann mit der Gasflamme das Wachs aufgeschmolzen, eine echte Sauerei und Drecksarbeit!
Auf dem nächsten Bild sind die hölzernen Seitenscheiben abgenommen und man kann den Aufbau des Induktors erkennen bzw. erahnen. Im Zentrum die Eisendrähte in einer Pappröhre, umgeben von der Primärwicklung, im eingewachsten Teil die Sekundärwicklung umhüllt mit einer dicken Wachsschicht.
Aus den Teewagenresten habe ich dann ein neues Gehäuse gebaut. Die Seitenteile des Teewagens wurden entsprechend gekürzt, die Enden patiniert und komplett neu lackiert. Aus der unteren Platte des Teewagens wurde ein passendes Stück herausgesägt, um hier als Deckplatte benutzt zu werden. Dazu mußte die Platte aber noch mit zwei weiteren Lagen Sperrholz verstärkt und verleimt werden. Die ursprüngliche Deckplatte des Teewagens war noch mit Kacheln beklebt gewesen, die Nuten der Seitenteile waren also viel zu groß. Außerdem wäre die neue Deckplatte sonst zu schwach um den schweren Induktor tragen zu können.
Die hölzernen Seitenteile wurden dann noch mit Schellack in schwarz poliert. Ein Problem stellte noch eine passende Umhüllung des Induktors dar. Brauchbare schwarze Kunststofffolie in einer passenden Stärke war einfach nirgends zu bekommen. Meine Frau brachte mir dann ein Stück schwarze Kunststoff-Tischdecke mit, die sie in einem Restposten gefunden hatte. Stärke und Struktur der Tischdecke waren optimal, damit habe ich den Induktor dann eingewickelt. Fertig sieht der Induktor jetzt so aus:
Die Bedienseite mit dem Unterbrecher und dem Ein/Aus-Schalter:
Der Schalter hat mich noch einiges an Nerven gekostet. Er war offensichtlich früher mal zu heiß geworden und mußte ebenfalls komplett zerlegt und überholt werden.
Unterhalb des Gehäuses ist die Verdrahtung untergebracht. Um nicht immer ein separates Netzteil zu benötigen habe ich hier gleich einen entsprechenden Transformator mit eingebaut. In einer Versuchsreihe habe ich dann den optimalen Wert des parallel zum Unterbrecher liegenden Kondensators ermittelt. Verbaut gewesen war ein 0,5µF-Kondensator, mit dem Induktor aber nicht so gut lief. Das mußte einfach besser gehen! Ideal ist ein 3µF-Kondensator, damit läuft der Induktor jetzt sehr gut! Der Induktor von unten: