- Eumig; Eumigette 382W -



Die Eumig Eumigette ist ein kleines österreichisches 3-Tasten-Röhrenradio mit MW und UKW, das ab 1956 gebaut wurde. Es ist ein 6-Kreis-Superhetempfänger, der mich immer wieder durch seine Empfangsleistung in Erstaunen versetzt. Bei mir steht das Gerätchen im Regal und muß sich mit einem 40cm langen Drahtstückchen als Antenne begnügen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Geräten aus dieser Zeit ist im Gehäuse keine eigene UKW-Antenne angebracht.

Die Eumigette: (Mit einem "klick" auf das Bild erscheint sie im Großformat!!)


Eumig Eumigette 382w
Eumig Eumigette 382w



Das Radio hatte ich als "gut erhalten mit Gebrauchsspuren" bei ebay ersteigert, und wirklich, die Verkäuferin hatte nicht zuviel versprochen. Es war in einem sehr guten Zustand, der einzige Schönheitsfehler waren die Tasten. Eine Taste war deutlich heller und aus einem anderen Material gefertigt, aber es war eine Originaltaste !!!!


Das Radio von der Rückseite:


Eumig Rückseite



mit entfernter Rückwand:


Eumig ohne Rückwand



Mein Gerät gehört mit der Chassisnummer 698760 zur zweiten Eumigetten-Generation. Wie man auf den nachfolgenden Bildern erkennen kann, ist das Chassis aus Aluminium gefertigt.


Die linke Chassiseite mit Ausgangsübertrager und Elko:


Eumig Chassis linke Seite



die rechte Seite mit dem MW-Drehko, Netztrafo und Gleichrichterröhre:


Eumig Chassis rechte Seite


Die Chassisansichten von der Rückseite:


Eumig Chassis Rückseite links


Eumig Chassis Rückseite rechts


die Chassisunterseite:


Eumig Chassis Unterseite links


der UKW-Tuner sitzt unterhalb des Chassis und hat eine Variometer-Abstimmung:


Eumig Chassis Unterseite rechts



Nun, was habe ich an dem Gerät gemacht? Nicht viel!
Wirklich, so wenig Arbeit habe ich bislang mit keinem Gerät gehabt.

Das Gehäuse wurde gereinigt und kurz aufpoliert, das Chassis mit einem Pinsel abgestaubt. Die Röhren blieben unbehandelt, noch nicht einmal geputzt habe ich sie. Die Bestückung ist übrigens: ECC85 ECH81 EF89 EABC80 EM81 EL84 EZ80. Alternativ zur EM81 lieferte Eumig die Geräte aber auch mit der EM80 aus.

An Technik wurde nur der 5 �F-Elko am Diskriminator gewechselt. Alles andere war bis auf den Umschalter für die Klangfarbe in Ordnung. Dies ist ein Kontakt, der durch ziehen des Lautstärkeknopfes bedient wird, und dann die Wiedergabe dunkel schaltet. Er war verschmutzt und wurde zur Reinigung ausgebaut.


Der Kontakt wird über die Scheibe auf der Achse des Lautstärkepoti betätigt:


Eumig Klangfarbenschalter



Das war bereits alles was am Gerät gemacht werden mußte.
Meine Eumigette war mit einer noch sehr guten Telefunken EM81 ausgerüstet. Es war sicherlich noch die originale Röhre, mit der das Radio im Werk bestückt worden war. Die EM81 war mir allerdings für den täglichen Gebrauch viel zu schade. Auf Jogis-Roehrenbude war ich auf die Schaltung einer Kaskade zur Benutzung alter, verbrauchter, magischer Augen gestoßen. Verbrauchte EM80 hatte ich genug und Neugierig geworden baute ich so eine Kaskade auf:


Kaskade Kaskade eingeschrumpft



Von allen verbrauchten EM80 suchte ich die schlechteste und dunkelste Röhre heraus. Sie hatte bei der normalen Leuchstschirmspannung keinerlei Leuchtkraft mehr und auch das Glas zeigte von innen bereits braune Schlieren. Damit probierte ich dann verschiedene Kondensatorwerte aus. Allerdings ist es schließlich doch bei den in der Röhrenbude angegeben Kapazitätswerten geblieben. Die Kaskade habe ich dann in das Gerät eingebaut und das Radio läuft damit jetzt schon seit einiger Zeit einwandfrei. Die EM80 leuchtet nun auch bei Tageslicht wieder mit ausreichender Helligkeit. Die braunen Schlieren in der EM80 sind sogar auf dem Foto zu erkenne, in der Röhrenmitte, unten:


das magische Auge



Das wäre es eigentlich jetzt gewesen, wenn, ja wenn mir die Tasten nicht so mißfallen hätten. Diese eine helle Taste dazwischen, das sah einfach begnadet aus. Da ich keine passenden Tasten in meinem Fundus hatte, habe ich sie kurzerhand weiß lackiert.


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